Norman Salsitz ist 85 Jahre alt als er im Sommer 2004 zum ersten Mal seit 1945 sein Geburtsland Polen, seine Heimatstadt Kolbuszowa und dort sein Elternhaus betritt. Er bringt seine amerikanische Tochter und drei Enkel mit, ein Filmteam. Und er trägt immer noch seinen alten Groll, seine Trauer und seine Rache mit sich. Groll gegen den polnischen Widerstand, der nicht gemeinsam mit den Juden, gemeinsam mit ihm gegen den Feind gekämpft hat. Trauer um den Verlust seiner nächsten Familie und seiner Freunde. Rache für den Tod des Vaters und für den Verlust aller Dinge, die er liebte.
Norman Salsitz, früher Naftali Saleschütz. Naftaliist kein typisches Opfer, er floh aus dem Ghetto in die Wälder und überlebte, weil er kämpfte und sich wehrte. Die Dokumentation zeigt spannend, fesselnd und emotional, wie ambivalent und schwierig Geschichte und Erinnern sind. Und sie zeigt, dass es möglich ist, zu reden, zu lernen und sich gemeinsam den Erinnerungen zu stellen.
Produzenten // Clementina Hegewisch, Laurens Straub
Producer // Andreas Goldstein
Aufnahmeleitung // Alicja Schatton
Drehbuch // Helga Hirsch
Regie // Helga Hirsch
Kamera // Piotr Lenar, Albert Maysles
Ton // Marek Slaski
Schnitt // Katarzyna Maciejko-Kowalczyk,
Ludmilla Korb-Mann
Filmmusik // Jossif Gofenber
Redakteur // Justus Boehncke (RBB)