Schattenwelt
SCHATTENWELT (2008)
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Valerie (Franziska Petri) musste als Kind mit ansehen, wie ihr Vater bei einem terroristischen Anschlag der RAF ums Leben kam. Er war zufällig in die missglückte Entführung eines Bankpräsidenten geraten. Jetzt, mehr als 20 Jahre später, wird der damals an der Aktion beteiligte, aber stets seine Unschuld beteuernde Volker Widmer (Ulrich Noethen) aus dem Gefängnis entlassen und Valerie heftet sich an seine Fersen. Eine merkwürdige Beziehung entsteht zwischen dem ahnungslosen Täter und seinem vermeintlichen Opfer. Doch weil der Ex-Terrorist nicht zu seiner Vergangenheit steht, startet die junge Frau einen Alleingang. Mehr und mehr verliert sie dabei die Kontrolle über sich und bringt ihrerseits Unschuldige in Gefahr.
Connie Walthers Spielfilm hat die Opfer der RAF im Blick. Franziska Petris Valerie aber ist keine Heldin, sondern ein eiskalter Racheengel auf der Suche nach der Wahrheit. Ulrich Noethen spielt in diesem Duell ihren gleichwertigen Gegner – ein durchtrainierter, kompromissloser Einzelgänger, der sich im Gefängnis einen Schutzpanzer des Schweigens zugelegt hat. In den Nebenrollen beeindrucken u.a. Eva Mattes, Uwe Kockisch und Christoph Bach. |
Cast Ulrich Noethen Franziska Petri Uwe Kockisch Tatja Seibt Eva Mattes Christoph Bach Mehdi Nebbou Gottfried Breitfuß Rino Zepf |
Stab |
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Produzenten | Clementina Hegewisch | Drehbuchmitarbeit | Connie Walther |
Michael Jungfleisch | Peter Jürgen Boock | ||
Koproduzenten | Bettina Reitz (BR) | Regie | Connie Walther |
Bettina Ricklefs (BR) | Kamera | Birgit Gudjonsdottir (bvk) | |
Dr. Andreas Schreitmüller (arte) | Szenenbild | Agi Dawaachu | |
Jochen Kölsch (BR/arte) | Kostüm | Juliane Friedrich | |
Monika Lobkovicz (BR/arte) | Schnitt | Karen Lönnecker | |
Herstellungsleitung | Clementina Hegewisch | Ton | Bernard Joest-Däberitz |
Produktionsleitung | Reinhild Gräber | Casting | Sabine Schwedthelm |
Drehbuch | Uli Herrmann | Maske | Iris Kettner |
Verleih / Vertrieb | Salzgeber Medien |
Kritiken
„Trotz Hysterie und Gewaltandrohung bleibt der Film bei seiner Sache, lässt keinen Zweifel an Emotionen. Die Regisseurin sieht nach den Opfern, nach Auswirkungen jenseits der Schlagzeilen, nach denen, die in einem schiefen Leben hängen, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Wie dieses Drama mit seinem Geheimnis umgeht und auch nicht aus der Spur gerät, als es gelüftet wird, beeindruckt.“ Claudia Nitsche, AZ
„SCHATTENWELT ist neben Heinrich Breloers TODESSPIEL der beste, weil auf geradezu intime Weise reduzierte Film über das Drama der RAF.“ Heiko Rosner, Cinema
„Zwei bis an die Grenzen gehende Schauspieler: Ulrich Noethen gibt den unsympathischen Stoiker mit schwäbischen Akzent, Franziska Petri die verzweifelte Frau auf der Suche nach Wahrheit, die damit den hier stark dramatisierten Blick auf die Opfer des RAF-Terrors frei gibt.“ Martin Schwarz, zitty
„Durch die gewagte Erzählanordnung, durch die Verlängerung des Konflikts in die Gegenwart löst Regisseurin Walther mit ihrem so provokanten wie fulminanten RAF-Drama „Schattenwelt“ im gewissen Sinne die Scham-, Angst- und Schmerzstarre auf. Vielleicht brauchte es dazu einfach die Stille nach dem Blitzlichtgewitter.“ Christian Buß, Spiegel Online
„Nach der peinlichen Verklärung, die sich Uli Edels Film ‚Der Baader Meinhof Komplex‘ geleistet hat, kommt mit SCHATTENWELT endlich ein Film auf uns zu, der die Folgen der RAF-Morde aus der Perspektive menschlicher Anteilnahme und filmanalytischer Traumaforschung beleuchtet. Hier geht es nicht um Bild-Spekulationen, hier geht es darum, einen Knoten durchzuschlagen, der Opfer und Täter in fataler Verstrickung hinterlassen hat.“ Heike Kühn, Frankfurter Rundschau
„SCHATTENWELT gibt seinem Sujet eine eigenwillige suggestive Bildsprache und Connie Walther erzählt die Weitergabe von Gewalt mit großem Gespür für die Not der Figuren, ohne sie dabei durchsichtig werden zu lassen. Ihre Schauspieler sind Virtuosen der Einsamkeit. Bis in den Jargon der Täter und ihrer Helfer hinein ist dieser Film beklemmend präzise; er zeigt die Verwüstungen der Leben, die Schleifspuren der Lügen und Selbstgerechtigkeit im weiten Umkreis der Verbrechen bis in die Enkelgeneration hinein.“ Christina Bylow, Berliner Zeitung
Festivals
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